Am Mittwoch, 10. Februar, wird es ernst: Bund und Länder wollen an diesem Tag über ihr weiteres Vorgehen in der Corona-Pandemie beraten. Bei der Konferenz mit Bundeskanzlerin Merkel und den Ministerpräsidenten soll es darum gehen, ob der Lockdown über den 14. Februar hinaus verlängert wird – oder Lockerungen in Kraft treten.
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) hat hierzu ein Strategiepapier „Sicheres Reisen im Deutschlandtourismus“ mit Perspektiven für einen Neustart vorgelegt und die Bund-Länder-Arbeitsgruppe aufgefordert, es in die bundesweite Öffnungsstrategie einzubeziehen. DTV-Präsident Reinhard Meyer: „Seit drei Monaten befinden sich die Akteure im Deutschlandtourismus im kompletten Lockdown. Trotz versprochener umfassender Hilfsmaßnahmen ist der Tourismus als Wirtschaftsmotor Deutschlands in Gefahr.
Die drei Millionen Beschäftigten im Deutschlandtourismus brauchen jetzt Perspektiven und auch Zuversicht. Der DTV unterstützt das Ziel, die Infektionszahlen wieder dauerhaft bundesweit unter eine 7-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner zu senken, um Öffnungsperspektiven für den Tourismus zu ermöglichen.
Wir verbinden dies mit der Forderung, dass die zugesagten umfangreichen Hilfen schnell bei allen Betroffenen ankommen. Die zögerliche Umsetzungsgeschwindigkeit der Hilfsmaßnahmen ist für die Branche katastrophal. Viele Betriebe und touristischen Akteure sind akut in ihrer Existenz bedroht.“
Die Öffnungsstrategie des DTV basiert auf einer dreistufigen Ampel, die konkrete Maßnahmen für sicheres Reisen entlang der touristischen Reisekette unterhalb einer bundesweiten 7-Tagesinzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner beschreibt.
- – In der Stufe Grün bei einer Inzidenz bis maximal 35 ist Tourismus in allen Bereichen unter Beachtung der strengen Regeln möglich.
- – In der Stufe Gelb oberhalb einer Inzidenz von 35 sind spezifische Auflagen verpflichtend vorgesehen.
- – In der Stufe Rot über 50 müssen Zielgebiete ihre touristischen Angebote schließen.
„Ein weiteres Hin und Her von Öffnung und Schließung – einen Jojo-Effekt sozusagen – verkraftet die Branche nicht. Bei der Öffnung sind alle touristischen Betriebe und Angebote einzubeziehen. An oberster Stelle steht die Gesundheit. Die Anstrengungen der Branche für sicheres Reisen sind bereits mustergültig. Entlang der gesamten Reisekette wurden Innovationen und Investitionen in Schutz- und Hygienemaßnahmen getätigt und umgesetzt.
Wir sind der festen Überzeugung, dass unsere Strategie eine realistische Grundlage für einen bundesweit geordneten und koordinierten Neustart des Deutschlandtourismus bietet. Bund und Länder sind nun gefordert, ihrer Verantwortung für einen ganzen Wirtschaftszweig nachzukommen und im Dialog mit der Branche für eine sichere und gerechte Öffnungsstrategie des Deutschlandtourismus zu sorgen“, so Reinhard Meyer in dem genannten Strategiepapier.