
Wer befürchtet, in der Hochsaison an der Mosel kein freies Plätzchen für sein Wohnmobil mehr erhaschen zu können, der sollte einfach mal den Reisemobilpark in Klüsserath ansteuern. Mit Platz für mindestens 350 Mobilen geht hier meistens noch was.
Angst essen Seele auf – so nannte Rainer Werner Fassbinder in den 70er-Jahren einen Film, der sich um Liebe, Vorurteile und seelische Belastung drehte. Der berühmte Regisseur ahnte ganz ganz sicher nicht, dass diese Diagnose auf viele Reisende mit Wohnmobil zutreffen könnte. Kein Wunder: Wer immer nur hört und liest, dass “alles voll” sei, der verliert vermutlich gerade über Ostern die Geduld, sich mit den reichlich vorhandenen Optionen zu beschäftigen.
Der Reisemobilpark Klüsserath, einst vom legendären Stellplatz-Pionier Manfred Hero gegründet, ist eine solche Option. Der weitläufige und zum Teil auch nicht parzellierte Wiesen-Stellplatz, der seit kurzem hochoffiziell unter der Leitung von Martin Lex, steht, kann im Normalbetrieb sicher 350 Mobile aufnehmen. Wenn sinnig geparkt wird, können es auch an die 400 Fahrzeuge sein.
Das dürfte dann auch über Ostern reichen. Pünktlich zum Saisonstart hat der “Neue” die ersten Modernisierungsarbeiten abgeschlossen. Der neue Servicebereich mit Ver- und Entsorgungsstation, Bodeneinlass sowie Frischwasserzapfstelle an der Zufahrt zum Stellplatz ist fertig. Am ebenfalls neuen Müllbereich wird noch etwas gewerkelt.
Die Anmeldung funktioniert in Klüsserath noch von Mensch zu Mensch. Im Wohnmobil an der Zufahrt residiert der Platzwart Jürgen, der Neuankömmlingen gern den Platz erklärt. Am Moselufer stehen 50 ebene und teilgeschotterte Parzellen mit eigenem Grünbereich zur Verfügung. Auf den Wiesenflächen links und rechts der Fahrwege können sich Mobile aller Größen individuell aufstellen. Außerhalb der Spitzenzeiten auch mit viel Platz zum Nachbarn.
Am Wochenende vor Ostern erlebt Klüsserath einen ersten Saison-Höhepunkt: Die Passionsspiele am Samstag und Sonntag (12./13. April 2025). Seit dem Heiligen Jahr 2000 leben Gläubige das Leiden und Sterben Jesu in der Klüsserather Pfarrkirche nach. „Passionen“ ist aber kein traditionelles Passionsspiel. Der Akzent liegt auf der Frage: Was sagt die Passion uns heute?
Begegnungen mit einem zweifelnden jugendlichen Rebellen Judas, der liebevoll zurückblickenden und angstvoll vorausschauenden Maria Magdalena, einem Pilatus, dem Wahrheit Politik ist, oder Maria als nachsichtiger Mutter, die sich eine normale Zukunft für ihren Sohn erhofft hatte, stehen auf dem Programm. Der Eintritt ist frei.
Ostern geht es dann am Weinstand, dem Wein-Ausschank bei der Wetterstation oberhalb des Ortes hoch her. Im wahrsten Sinne des Wortes. Natürlich wird dort oben, am Beginn des Sagenweges und bei einem fantastischen Blick auf Mosel und Weinberge, der örtliche Wein ausgeschenkt, gibt es dort oben auch regionale Spezialitäten zu kosten. Und dann ist da noch ein Kran, mit dem Mutige in die Lüfte abheben können.
Ganz wichtig: In der Vergangenheit litt der TopPlatz in Klüsserath unter einer mißverständlichen Baustellenausschilderung. Wer die Autobahn A 1 an der Abfahrt Föhren verlässt und Richtung Klüsserath fahren will, der landet automatisch vor einem Schilderwald. Und übersieht dabei schnell den unscheinbaren Hinweis, dass die Zufahrt für Wohnmobile bis zum Stellplatz frei ist. Deshalb noch einmal ganz deutlich: Die rot-weißen Baken lassen sich gut umfahren. Der Stellplatz ist ohne Einschränkungen problemlos erreichbar.
Eine Reservierung ist nicht möglich, angesichts der Größe des Geländes aber auch nicht nötig. Weitere Informationen: Reisemobilpark Klüsserath, Telefon 0151-170 673 76, Internet: www.reisemobilpark-klüsserath.de.