Stille Wasser sind tief
Ein Freund der großen Worte ist Norbert Kloodt noch nie gewesen. Stattdessen lässt der Chef des TopPlatzes am Campingplatz Stover Strand bei Hamburg lieber Taten sprechen: Fans eines wassernahen Stellplatzes werden diese gerne sehen und hören.
„Wir sind hier am südlichsten Punkt der Nordsee”, stellt Norbert Kloodt unmißverständlich fest und freut sich sichtlich über die Verblüffung seiner viel gereisten Gäste. Diesen Punkt hätten sie vielleicht in der Elbmündung vermutet, irgendwo bei Cuxhaven, aber hier? Hier, am Stover Strand an der Unterelbe südöstlich von Hamburg? „Wir haben hier einen Tidenhub von bis zu drei Metern”, setzt Kloodt gleich noch einen drauf, und meint damit, dass Ebbe und Flut sich am Stover Strand um bis zu drei Meter auf und ab bewegen.
Der Schnack macht Eindruck, keine Frage, und Kloodt macht ihn vermutlich auch nicht zum ersten Mal. Mehr will und muss der Mann in der Rezeption des Campingplatzes Stover Strand International auch nicht erzählen, der Blick über den Deich sagt ohnehin mehr als tausend Worte.
Der rechteckige Hafen wird eingerahmt von viel Grün – einem riesigen, naturbelassenen und baumbestandenen Wiesengelände rechterhand mit viel Platz für Bullis und für Wohnwagen. Und dem parzellierten TopPlatz auf der linken Seite, der an einen einladenden Sandstrand grenzt. Dahinter zieht sich, zum Greifen nah, das blau-graue Band der Elbe entlang. Ab und an tuckert ein Binnenschiff vorüber, auf dem Weg Richtung Lauenburg. Wer sich das Gelände genauer ansieht, entdeckt all das, was einen Stellplatz am Wasser für Gäste aus dem Binnenland so reizvoll macht.
Den Jachthafen mit seinen 100 Liegeplätzen. Die Slipanlage, auf der man das eigene Boot zu Wasser lassen kann. Den Anleger für die Fahrgastschiffe, die mit Kloodts Gästen in den Hamburger Hafen schippern. Die Bootsvermietung, wo Landratten sich ein Boot oder ein Brett zum Stand-Up-Paddeln leihen können. Fehlen eigentlich nur noch die passenden Lokale, und der Gedanke an die Nordsee bekommt neue Nahrung.
„Unsinkbar” steht vertrauenerweckend auf dem Hausboot im Hafen, das seine Gäste mit Drinks, Sundownern und Tapas bewirtet. Dann ist da die Beach Bar, wo man sich in einen Liegestuhl fallen und dem Sonnenuntergang entgegen träumen kann. Das „Strandgut”, die unlängst komplett neu gestaltete Gaststätte des Campingplatzes, pflegt eine regionale Küche. Auch um den Stint. Von Februar bis April wandern große Schwärme flussaufwärts, um zu laichen. Dann ist Stint-Saison am Stover Strand – die Nordsee macht es möglich.