Bäder und Thermen
Thermen, Wellness & Kuren
Ein Meer von Thermen gibt es allein in Deutschland: Thermalbäder, Mineralbäder, Solebäder, Spaßbäder, Sportbäder, Erlebnisbäder, Familienbäder, Freizeitbäder, Gesundheitsbäder, Wellnessbäder. Wie sich diese Thermen unterscheiden und worauf Sie achten sollten, die für Sie richtige Therme zu finden, das arbeitet das neue Sonderheft von TopPlatz heraus.
Fangen wir mal ganz von vorne an: Der Begriff „Therme“ ist in Deutschland nicht geschützt. Soll heißen: Es gibt selbst im vorschriftsreichen Mutterland der Bürokratie keine exakte Definition dessen, was ein Bad leisten kann, darf oder muss, um sich „Therme“ nennen zu dürfen. Das klingende Wort „Therme“ ist also im Prinzip wertlos, wenn es darum geht, unter all den Bädern, wie es neutraler heißen könnte, das richtige Ziel für seine individuellen Wünsche zu finden.
Und die sind mindestens so unterschiedlich wie die Namen der Badetempel fantasievoll: Der eine Gast will vielleicht nur ein wenig in mollig-warmem Wasser schwimmen, die Andere sucht die Annehmlichkeiten einer modernen Wellness- oder Spa-Abteilung. Der Dritte möchte in einer mollig-warmen Saunalandschaft die feuchte Kälte eines Herbsttages vertreiben, der Vierte seiner Gesundheit mit einer ambulanten Badekur etwas Gutes tun.
Für den geneigten Gast mit Wohnmobil stellt sich zunächst die Frage aller Fragen: Gibt es an der Therme überhaupt einen Stellplatz? Und besitzt der die Ausstattung und den Charme, dass man einen längeren Aufenthalt für eine Kur oder ein Gesundheits-Arrangement einplanen kann?
Bei TopPlatz fällt die Antwort leicht: Wir stellen in diesem Sonderheft ausschließlich Thermen mit einem Stellplatz vor. In vielen Fällen liegt der TopPlatz sogar direkt neben der Therme. So etwa in Bad Abbach, in Bad Königshofen, in Bad Saulgau, in Bad Marienberg im Westerwald, in Celle oder in Erding. Das ist natürlich sehr bequem, denn im Prinzip können die Stellplatzgäste die paar Schritte vom Wohnmobil zum jeweiligen Badeparadies gleich mit Bademantel und Badelatschen zurücklegen.
Eine ganze Reihe von TopPlätzen, allen voran die in Albstadt, Bad Gögging, Bad Salzuflen, Bad Steben, Bad Westernkotten, Bad Waldsee, in Bad Neualbenreuth, in Kleinblittersdorf oder in Beuren liegen nur wenige Schritte weiter von der Therme entfernt. Auch hier ist man in wenigen Gehminuten vom Wohnmobil am Ziel der Wünsche angelangt.
Wenn es sich aber um eine außergewöhnliche Therme handelt wie die Carolus-Therme in Aachen, dann ist vielen Gästen ohnehin kein Weg zu weit – insofern ist die Fahrt vom TopPlatz im Kurviertel Burtscheid zur Therme am Rand des Kurgartens absolut lohnend.
Im zweiten Schritt stellt sich die Frage nach der Wahl des richtigen Badetempels. Denn nicht jede Therme, sind wir ehrlich, kann alle Wünsche in gleicher Ausprägung und auf dem gleichem Niveau erfüllen. Deshalb führen wir in diesem Sonderheft eine zugegebenermaßen grobe Unterteilung ein: zwischen den Thermal- und Gesundheitsbädern einerseits sowie den Freizeit- und Erlebnisbädern andererseits.
Thermal- und Gesundheitsbäder legen den Akzent, der Name verrät es schon, auf die medizinischen Aspekte, die Heilmittel und die Möglichkeit, auch eine ambulante Badekur zu machen oder Fitness-Angebote der Therme wahrzunehmen. Zu den klassischen Therapieangeboten zählen Wassergymnastik, Krankengymnastik, Moorbäder, Massagen und Wannenbäder. In diesen Häusern geht es naturgemäß etwas ruhiger zu.
Viele Thermal- und Gesundheitsthermen legen Wert auf die gesundheitsfördernden Anwendungen, sie verzichten ganz oder teilweise auf Rutschen, Sprungtürme und andere Einrichtungen zum Amüsement meist junger Gäste, haben oft keine 50-Meter-Sportbecken oder Wasser-Bars. Dafür aber manchmal ein Mindestalter für den Eintritt.
Ganz anders die Freizeit- und Erlebnisbäder. Hier steht naturgemäß die Unterhaltung im Vordergrund, es gibt zum Teil riesige Rutschenanlagen, Strömungs- oder Wellenbecken und vieles anderes zum Amüsement der Familie oder der meist jungen Gäste – entsprechend lebhaft kann es in diesen Bädern zugehen.
Die Unterscheidung zwischen diesen beiden Gegenpolen wird aber nicht leichter: Inzwischen kommen immer mehr Mischformen auf den Markt, also Gesundheitsbäder mit Elementen aus der Erlebniswelt.
Dritter Faktor bei der Auswahl: das Wasser. Fachleute unterscheiden hier vier grundsätzliche Wasserarten: Thermalwasser definiert sich durch seine Mindesttemperatur, mit der es aus einer örtlichen Thermalquelle sprudelt. Es muss beim Austritt aus der Erde mindestens 22 bis 23 Grad warm sein.
Thermalwasser wirkt entspannend auf die Muskulatur anregend für den Kreislauf und lindert mit seinen mineralischen Bestandteilen chronische Erkrankungen der Gelenke, aber auch Rheuma oder Allergien.
Mineralheilwasser wird definiert durch seine Inhaltsstoffe, zum Beispiel Eisen, Mangan, Salz oder Radon. Solewasser definiert sich über den Mindestsalzgehalt im Wasser. Manche Thermen nutzen viertens auch Süßwasser ohne spezifische Inhaltsstoffe, das für den reinen Badebetrieb entsprechend erwärmt wird.
Wenn der Gast in erster Linie schwimmen, baden oder entspannen will, dann dürfte die Wasserart nicht so sehr im Mittelpunkt des Interesses stehen. Will er aber gleichzeitig auch etwas für seine Gesundheit tun, dann sollte er entweder mit seinem Hausarzt sprechen, um sich die für ihn geeignete Therme mit dem „richtigen“ Wasser empfehlen zu lassen oder aber sich auf der jeweiligen Thermenseite den Punkt Indikation bzw. oder Heilanzeigen ansehen – dieser gibt einen ersten Hinweis auf die Behandlungsschwerpunkte der Therme.
Die Kombination von Therme und Stellplatz geht übrigens auf zwei Kurorte zurück, die fast gleichzeitig auf diese Idee gekommen sind: Bad Saulgau in Oberschwaben und Bad Königshofen in Unterfranken. Beide haben ihre Angebote natürlich weiterentwickelt, Bad Königshofen hat auch den Stellplatz massiv ausgebaut.
Der Sonnenhof-Therme in Bad Saulgau ist mit ihrer Art von Tagesticket für Wohnmobilfahrer ein echter Coup gelungen. Dieses ermöglicht ihnen während der Gültigkeitsdauer den mehrfachen Eintritt in die Therme – wer seinen Hund mal kurz Gassi führen oder sich zwischendurch einfach mal hinlegen möchte, der wird dieses Angebot mit Dank in Anspruch nehmen.
Die FrankenTherme Bad Königshofen hat für ihre Stellplatzgäste eine Vielzahl von Programmen und Pauschalen entwickelt. Vom Schnupper-Wochenende über ein Wellness-Arrangement bis zur ambulanten Badekur ist hier inzwischen alles möglich.
Traditionsreiche Kurorte sind im Vorteil, etwa wenn es um weitergehende Kureinrichtungen geht. Der zehn Hektar große Kurpark in Bad Salzuflen ist mit seinen bunt bepflanzten Blumenbeeten, weiten Rasenflächen mit wunderschönen Solitärgehölzen, Wasserbecken, Fluss und See, Ruhezonen und Spazierwege eine Oase der Ruhe, ähnelt sehr einem Landschaftspark. Kurhaus und Kurtheater aus dem 19. Jahrhundert sowie Wandel- und Konzerthalle sowie Europas modernstes Erlebnis-Gradierwerk umrahmen die Anlage.
Warme Worte sind mit schöner Regelmäßigkeit auch über Bad Steben in Oberfranken zu hören, das einzige Bayerische Staatsbad im Netzwerk von TopPlatz. Glanzvolles Flair, prächtige historische Bauten, beeindruckende Kurparks, Gärten und Anlagen sowie stil- volles Ambiente zeichnen die Staatsbäder im Freistaat aus. Der ehemalige Bergbauort ist zwar recht überschaubar, die Kuranlagen aus dem 19. Jahrhundert und vor allem der Kurpark setzen interessante Kontrapunkte zu der topmodernen Therme Bad Steben mit ihren Heilmitteln Radon, Kohlesäure und Naturmoor.
Bei aller Begeisterung über die Leistungen moderner Bäder, der Faktor Preis sollte nicht ganz in den Hintergrund geraten. Deutschlandweit hat hier Bad Pyrmont die Nase vorn. Gäste des TopPlatzes in den Emmerauen genießen nämlich im Rahmen des Inklusivprogramms täglich kostenlosen Eintritt in die Hufeland-Therme samt Sauna (1,5 Stunden), und sie können außerdem täglich diverse andere Leistungen aus dem Gesundheitsprogramm wahrnehmen. Die Gästekarte macht‘s möglich.
Legendär ist auch das Spezialangebot für die Stellplatzgäste von Bad Dürrheim. Wer zwei oder mehr Nächte auf dem TopPlatz von Andreas Bertsch verbringt, der bekommt mit der Drei-Welten-Card automatisch zwei Gratis-Karten für den Aufenthalt im Solemar dazu – täglich.
Rekorde meldet die Therme in Erding: Es ist die größte Therme der Welt, sie besitzt eine 215 Tonnen schwere Glaskuppel, die im Sommer wie ein Cabriodach geöffnet werden kann, und sorgt mit Europas größter Rutschenwelt mit 27 Rutschen und einer Gesamtlänge von 2700 Metern für leuchtende Augen bei den Kids. Mit Wellenbad oder Thermalheilbecken gibt es aber auch hier Rückzugsgebietet für die reifere Jugend.
Die Größe der Therme Erding ist sicher Geschmacksache. Wer ein überschaubares Bad vorzieht, der wird bei TopPlatz gleichfalls fündig: Bad Marienberg im Westerwald, Bad Waldsee, Bad Westernkotten, Bad Neualbenreuth, Straelen, Kleinblittersdorf – sie alle verbinden kleinstädtischen Charme mit attraktiven Gesundheits- und Freizeitbädern.
Auf den folgenden Seiten präsentiert Ihnen TopPlatz genau 40 Thermen. Falls diese durch Corona-Maßnahmen oder wegen der Energiekrise einigen Einschränkungen unterliegen sollten, eins geht immer: den Stellplatz zu nutzen, um von dort aus den Ort und die Umgebung zu erkunden. Thermen-Stellplätze sind nämlich auch ohne Therme schön.